Energie und Armut: Internationale Energieagentur fordert Umdenken Energie und Armut: Internationale Energieagentur fordert Umdenken Internationale Energieagentur fordert Umdenken
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„Derzeit haben 1,6 Mrd. Menschen keinen Zugang zu Elektrizität. 2,4 Mrd. Menschen sind zum Kochen und Heizen auf einfache Biomasse angewiesen. Noch schockierender ist die Tatsache, dass im Jahr 2030 noch immer 1,4 Mrd. Menschen ohne Elektrizität leben werden, falls die Politik keine neuen Wege einschlägt. Dies ist keine nachhaltige Zukunft", sagte der Exekutivdirektor der Internationalen Energie-Agentur (IEA), Robert Priddle anlässlich des von der IEA soeben veröffentlichten Dokuments „Energie und Armut".
Das Dokument enthält die Erkenntnisse (Ergebnisse) einer neuen bahnbrechenden Studie der IEA zur „Energiearmut" – Ausmaß, Charakteristika und Zukunftstrends. Die Analyse zielt darauf ab, detaillierte Zahlen und Fakten zur weltweiten Armut und zum Energieverbrauch zur Verfügung zu stellen und mittels größerer Transparenz zu besseren Lösungsoptionen beizutragen.
Die Studie ist ein Kapitel der nächsten Ausgabe des - alle zwei Jahre von der IEA herausgegebenen - Weltenergieausblicks 2002, der am 21. September 2002 in Osaka, Japan veröffentlicht werden wird. Die Ergebnisse der Studie sind bereits jetzt veröffentlicht worden, um dazu beizutragen, dass die Politik nach dem am Wochenende beginnenden Weltgipfel für nachhaltige Entwicklung in Johannesburg, wo die Energie eines der zentralen Themen sein wird, die richtigen Maßnahmen zur Bekämpfung der Armut in den Entwicklungsländern ergreifen kann. Der Gipfel wird vom 26. August bis 4. September in Johannesburg, Südafrika stattfinden.
Die IEA stellt fest, dass gegenwärtig in den ländlichen Gebieten der Entwicklungsländer vier von fünf Menschen ohne Elektrizität leben. Geografisch konzentriert sich der Mangel an Elektrizität auf Subsahara-Afrika sowie Süd- und Südost-Asien. Der Schwerpunkt wird sich jedoch vom Land in die boomenden Städte verlagern. In den nächsten 30 Jahren wird das Bevölkerungswachstum in den Entwicklungsländern nicht auf dem Land, sondern in den Ballungszentren und Megastädten der Dritten Welt stattfinden. Die Verstädterung – und damit verbundener Energiemangel und Armut – erfordert neben den Bemühungen zur Verbesserung des Schicksals der Armen auf dem Land auch ein Umdenken und neue Maßnahmen von Regierungen, Versorgern und Hilfsorganisationen.
Ein anderer Aspekt von Energie und Armut in der Dritten Welt ist, dass die Armen auf Biomasse – Holz, Dung und Lebensmittelabfälle – angewiesen sind. Damit verbunden sind ernsthafte Gefährdungen für Gesundheit und Umwelt. Man kann davon ausgehen, dass die Biomasse in den nächsten dreissig Jahren die vorherrschende Energiequelle zum Kochen und Heizen für mehr als die Hälfte der Haushalte in der Dritten Welt bleiben wird. Man schätzt, dass die Anzahl derer, die weiterhin auf Biomasse angewiesen sein werden, bis zum Jahr 2030 von derzeit 2,4 Mrd. Menschen auf 2,6 Mrd. Menschen steigen wird.
Ohne Zugang zu bezahlbarer Energie wird es unmöglich sein, Wirtschaftswachstum zu erreichen sowie Gesundheits- und Bildungssysteme zu verbessern. Dann bleiben arme Menschen arm. „Ohne eine sichere und preiswerte Versorgung der Menschen mit Energie auch in Asien und Afrika ist keine wirtschaftliche Entwicklung möglich", sagte Robert Priddle.
The document contains findings from a ground-breaking new study by the IEA on "energy poverty," its magnitude, characteristics and future trends. The objective of this analysis is to provide hard information about global poverty and energy use, seeking, through greater transparency, to contribute to better choices towards solutions.
The study is one chapter in the next edition of the IEA's biennial world energy projections, the World Energy Outlook 2002, due for release in Osaka, Japan on 21 September 2002. These findings from the study have been made available now because of their direct relevance to the United Nations World Summit on Sustainable Development, where energy is one of the central themes. The summit will take place from 26 August - 4 September in Johannesburg, South Africa.
The IEA notes that four out of five people without electricity currently live in rural areas of the developing world. They are concentrated in sub-Saharan Africa and South and South East Asia. But the emphasis is changing from rural zones to the booming urban areas. In the next thirty years population growth will be concentrated in the Third World mega-cities. This shift will require dramatic new policies by governments, utility companies and aid agencies, alongside efforts to improve the lot of the rural poor.
Another aspect of energy and poverty is that, throughout the developing world, the poor rely on "biomass" - wood, agricultural residues, and dung. This use gives rise to severe health and environmental impacts. Even in thirty years time, biomass is expected to remain the predominant source of energy for heating and cooking in more than half the homes in the developing world. The number reliant on biomass in this way is expected to increase from 2.4 billion today to 2.6 billion in 2030.
Without adequate supplies of affordable energy, it is virtually impossible to carry out productive economic activity or improve health and education. As a result, poor people remain poor. "There can be no economic development without secure affordable energy," said Robert Priddle.